
Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umschaue, übt die Fotografie schon auf Kinder eine große Faszination aus. Auch ich wollte damals schon meine Umgebung für die Ewigkeit festhalten und habe mich mit diversen analogen Kameras aus dem absoluten Einsteigersegment versucht.
Ein wenig intensiver ging es dann los, als ich in den 90er Jahren eine Minolta X-300 geschenkt bekam. Die mir damals ebenfalls überlassenen Bücher von Georg Blitz „Die praktische Fotografie“ (11. Auflage) und „Blitzen mit Pfiff“ (6. Auflage) habe ich zwar verschlungen, hatte aber auch meinen Spaß daran, ein wenig mit den verschiedenen Einstellungen zu experimentieren oder auch mal – mangels richtiger Filter – Frischhaltefolie vor das Objektiv zu spannen. Personen habe ich damals selten fotografiert, meine Katze musste allerdings öfters als Modell herhalten. Schon damals fand ich allerdings die Fotos in den diversen Musikmagazinen sehr spannend. Die beiden Bücher habe ich übrigens immer noch!
Meine ersten Versuche in der Konzertfotografie habe ich dann ungefähr im Jahr 2010 mit einer Canon EOS 600D unternommen. Die Dateien liegen noch auf meiner Festplatte. Vorzeigbar sind sie nicht, aber so hat halt jeder mal angefangen. Da ich für die großen Konzerte zu dem Zeitpunkt natürlich noch keine Akkreditierungen hatte, bin ich auf die kleineren, lokalen Shows ausgewichen, wo man problemlos mit Kamera rein kam. Dort waren natürlich die Lichtverhältnisse meistens nicht so toll, ich hatte wenig Ahnung von den richtigen Kameraeinstellungen, und die Fotos sahen oft dementsprechend aus. Davon habe ich mich aber nicht entmutigen lassen, denn auch weiterhin wollte ich zumindest ansatzweise solche Fotos schießen, wie sie in den Musikmagazinen, die ich zu dem Zeitpunkt verschlungen habe, zu sehen waren.
Irgendwann kam das erste Kameraupgrade auf eine Canon EOS 70D. Immer noch kein Vollformat, aber das kam, als ich mir die Canon EOS 6D gönnte. Da kann ich wirklich „gönnen“ schreiben, denn es waren auch neue Objektive fällig. Aber von da an, es war wohl so im Jahr 2014, waren die Fortschritte deutlich sichtbar. Ich war oft am Wochenende in und um Duisburg unterwegs, insbesondere bei den damals noch in Duisburg ausgetragenen SPH Bandcontests hatte ich viele Möglichkeiten, und die Bands haben sich tatsächlich auch über meine Fotos gefreut. Während dieser Zeit entwickelte sich auch meine Liebe zur Underground-Szene, denn es waren einfach alle sehr entspannt. Die Bands waren nicht in irgendwelchen Backstage-Räumen verschwunden, sondern standen immer mitten im Publikum, waren ansprechbar und freuten sich auch über Kritik (ob positiv oder negativ).
Seit Mai 2018 bin ich mit meiner Sony Alpha 7III unterwegs. Nach den Jahren, in denen ich Canon-Nutzer war, bereue ich den Umstieg zu keiner Sekunde. Fotos macht natürlich immer der Mensch hinter der Kamera, aber die Sony erleichtert mir die Arbeit doch sehr. So macht es dann tatsächlich noch mehr Spaß, die unzähligen Undergroundbands aus den verschiedensten Genres, die sich allein in NRW so tummeln, vor der Linse zu haben und sie bei ihrem Treiben auf und vor den Bühnen zu beobachten. Dabei durfte ich viele nette und liebenswürdige Menschen kennenlernen und auch immer wieder neue Bands und Locations entdecken. Manchmal bin ich noch für mein Magazin Time for Metal auch bei größeren Shows, aber privat wird man mich mit meiner Kamera nur bei Underground-Shows treffen. Die Lichtverhältnisse dort mögen nicht immer die besten sein, und zaubern kann weder meine Kamera noch Lightroom. Das sieht man den Fotos dann auch mal an, aber ich würde trotzdem keine der Shows missen wollen. So habe ich im Jahr 2019 tatsächlich insgesamt 120 Shows besucht, mal sehen, wie viele es in diesem gerade begonnenen Jahr 2020 werden. Bislang (Stand 04.02.2020) waren es acht.
Fortsetzung folgt…